1-wöchtiger Segeltörn in Südkorsika

Um den Süden Korsikas zu entdecken, gibt es keinen besseren Ausgangspunkt als Ajaccio. Die Stadt verfügt über zwei Yachthäfen. Der Hafen Charles d'Ornano, der größere der beiden, bietet Liegeplätze an Bojen und Besucherstegen, kann aber bei starkem Südwestwind stürmisch sein. Der malerischere Hafen Tino Rossi liegt im Herzen der Stadt, was ihm einen echten touristischen Status verleiht. Vor Ihrer Abreise können Sie die Kaiserstadt also in aller Ruhe genießen.

Von Ajaccio aus nehmen Sie Kurs nach Süden in Richtung Propriano. Die Navigation im Golf von Ajaccio stellt kein großes Problem dar, und wenn Sie an der Südküste entlangfahren, erreichen Sie das Capo Di Muro, das den Ausgang des Golfs markiert. Hier können Sie den mittelalterlichen Turm bewundern, der früher als Leuchtturm diente, bis ein Semaphor gebaut wurde. Weiter südlich kommen Sie am Capu Neru vorbei, dessen Turm ebenfalls erhalten geblieben ist. Zwischen den beiden Kaps können Sie vor dem Strand der Cala d'Orzo ankern und eine Badepause einlegen. Nachdem Sie das Capu Neru passiert haben, fahren Sie an der Küste entlang bis zur kleinen, einladenden und ruhigen Bucht von Propriano. Der gut geschützte Hafen von Propriano bietet 50 Besucherplätze für Boote mit einem Tiefgang von bis zu 2,5 Metern.

Die zweite Etappe ist länger als die vorherige und führt Sie entlang der wilden und rauen Küste Südkorsikas. Nachdem Sie den Golf von Valinco verlassen und die Pointe d'Eccita sowie die Pointe di Senetoza umrundet haben, tauchen Sie nach Südosten in Richtung Capo Di Feno ab. Da es dort keine Gezeiten und somit keine starken Strömungen gibt, lassen sich die verschiedenen Kaps leicht passieren. Das Mittelmeer kann jedoch auch ziemlich stürmisch sein, daher sollten Sie vor Ihrer Abreise den aktuellen Wetterbericht prüfen. Bei Windböen kann sich entlang der Küste schnell ein starker Seegang bildet. Hinter dem Capo Di Feno begleiten Sie die majestätischen Kalksteinklippen bis nach Bonifacio. Um zum Hafen zu gelangen, müssen Sie in die Engstelle einfahren, die die Altstadt im Norden umgibt. Der Eingang zu dieser Engstelle wird durch den Leuchtturm La Madonneta und die Pointe du Timon markiert. Am Ende der Engstelle, geschützt vor Wind und Meer, befindet sich der Yachthafen mit 220 Besucherplätzen in einer spektakulären Umgebung.

Diese kurze Etappe wird Sie von einem Paradies in ein anderes führen. Nur einen Steinwurf südöstlich von Bonifacio liegt nämlich der Lavezzi-Archipel. Im Vergleich zu Cavallo, seinem weiter nördlich gelegenen Zwilling, bietet Ihnen der Lavezzi-Archipel eine völlig unberührte Natur und absolute Ruhe. Der Archipel ist übrigens als Naturschutzgebiet eingestuft. Es gibt zwei ruhige Ankerplätze inmitten der über 100 Inseln, die die Lavezzi-Inseln bilden: Cala Di u Ghiuncu und Cala Di u Grecu. Wenn Sie erst einmal geankert haben, ist das Tagesprogramm einfach: Tauchen, Wandern und Entspannen.

Nachdem Sie während des ersten Teils Ihrer Reise an der Südwestküste Korsikas entlanggefahren sind, folgt nun ein deutlicher Kurswechsel mit einer Fahrt nach Nordosten in Richtung Porto-Vecchio. Nach den hohen Kalksteinfelsen der Schluchten von Bonifacio folgen nun felsige Küsten und eine Reihe von Golfen, darunter Santa Manza. Dort können Sie einen Zwischenstopp einlegen, um am Ankerplatz zu Mittag zu essen, zu baden oder am Maori-Strand spazieren zu gehen.

Nach dieser traumhaften Pause im Paradies sollten Sie Kurs auf die Pointe de la Chiappa nehmen, die den Eingang zur Bucht von Porto-Vecchio bildet. Der Yachthafen der Stadt bietet 150 Liegeplätze für Besucher, aber Vorsicht: Dieser Hafen ist bei Seglern sehr beliebt, sodass Sie sich beim Hafenmeister melden müssen, um Ihre Ankunft anzumelden und sich über die verfügbaren Plätze zu erkundigen. Sobald Sie im Hafen von Porto-Vecchio angelegt haben, sollten Sie sich die Zeit nehmen, diese wunderschöne Stadt im Süden Korsikas zu erkunden. Die Stadt ist in puncto Bevölkerung und Fläche kleiner als ihre Schwesterstädte Bonifacio oder Ajaccio und hat ihren ländlichen, fast bergigen Charakter bewahrt. Die Stadt eignet sich daher hervorragend zum Flanieren und zum Erleben der korsischen Lebensart. Mit anderen Worten: Die Zeit verläuft hier langsamer und eine gewisse Ruhe überkommt Sie. Zu den lokalen Sehenswürdigkeiten gehören das Genueser Tor, das zum Yachthafen führt, die Bastion de France, die Kirche Saint Jean-Baptiste und die Zitadelle.

Es ist an der Zeit, umzukehren und zur Westseite Südkorsikas zurückzukehren. Um unvergessliche Erinnerungen an diese Reise zu gewinnen, werden Sie auf dem Rückweg die großen Häfen und Städte meiden, die Sie bereits auf dem Hinweg besucht haben. Dies ist die navigatorisch längste Etappe. Es ist also an der Zeit, die Kinder einzubeziehen, damit sie sich nicht langweilen: Sie müssen lernen, wie man steuert, den Kurs setzt oder das Segel wechselt. Das Navigieren an der Küste ist nicht schwierig. Sie werden der Küste von Kap zu Kap folgen, bis Sie die Schlucht von Bonifacio umfahren haben. Im Sommer sollten Sie auf den Westwind achten, der überraschend stark sein kann. Nachdem Sie Bonifacio passiert haben, ist der erste Golf in nordwestlicher Richtung der Golf von Ventilegne, in dem Sie viele geschützte Ankerplätze finden, darunter Figari und Pianotolli, wahre Wunderwerke, die weit ins Landesinnere hineinreichen. Dort gibt es viele Felsen, also Vorsicht.

Wenn Sie immer weiter nach Nordwesten fahren, finden Sie am Eingang der Bucht von Propriano einen kleinen paradiesischen Golf: Tizzano. Ein winziger Yachthafen empfängt Sie dort für die Nacht, sofern Ihr Boot nicht länger als 10 Meter ist. Darüber hinaus müssen Sie vor der Mole ankern. Dort sind Sie genauso gut geschützt und können trotzdem mit dem Beiboot an Land fahren.

Die letzte Fahrt bringt Sie zurück zu Ihrem Ausgangshafen. Es ist das Ende einer Reise, die reich an wilden Landschaften, malerischen Ankerplätzen und typischen kleinen Häfen gewesen ist. Diese letzte Etappe führt Sie durch den Golf von Valinco bis zum Capo Di Muro, der Ihre Zufahrt zur Bucht von Ajaccio bildet.